Nuss
oder „Zapfen“ heißt es in Österreich, der Deutsche sagt „Kugel“ dazu, der Amerikaner „Knuckle“ , der Brite „Thin Flank“ und der Schweizer „Vorschlag“.
Die „Nuss“ ist ein sogenanntes „Gustostück“, und zwar aus der Mitte des Schlögels, der von der Fachwelt gerne auch als „Knöpfel“ bezeichnet wird. Genau genommen unterscheidet man hier drei Teile, die am besten entlang des Bindegewebes und längs der Faser getrennt werden sollten: die flache Nuss, die runde Nuss (Nussrose) und den Nussdeckel. So zerlegt bietet sich eine Vielfalt an Möglichkeiten, während ein Schnitt quer durch die ganze nuss Probleme bei der Zubereitung programmiert.
Charakteristik
Das Fleisch der Nuss ist feinfasrig und fast fettfrei. Damit eignet es sich besonders gut für Schnitzel und Rouladen, wird aber auch gerne für Fondues, Spieße und Ragouts verwendet. Und im Ganzen ergibt dieses Fleisch einen delikaten Rindsbraten. Aber auch zum Kurzbraten ist die nuss geeignet – vorausgesetzt, die Fleischqualität passt. Speziell die Nussrose ergibt sehr attraktive „Minutensteaks“.
Handling
Beim Zerlegen der Nuss in ihre drei Teile sollten Sie auch das Bindegewebe entfernen (also das Fleisch „entvliesen“), das die Muskelstränge umgibt. Verwenden Sie die runde Nuss zum Kurzbraten, achten Sie auf die ausreichende Reifung und kurze Garzeiten.
Geeignete Garmethoden
Die zarte Struktur dieses Fleisches kommt sehr gut beim Kurzbraten, aber auch beim Braundünsten und als Braten zur Geltung. Vermeiden Sie zu lange Garzeiten und verwenden Sie ausreichend Fett bei der Zubereitung, um ein Austrocknen zu verhindern.
Teilstückgewicht im Ø
(nach Kategorien):
Jungstier: ca. 4,5 kg
Kalbin: ca. 4,0 kg
Nährwertgehalt im Ø
(je 100 g rohmaterial):
Eiweiß (g): 20,3
Fett (g): 2,8
Energie (kcal/kJ): 109/455,5
Praxis-Tipp
Der flache, nicht ganz so zarte Nussdeckel kann gut zu einem Braten gerollt und gebunden werden. Die flache Nuss ergibt auch ein Siedefleisch, das dem Tafelspitz ähnelt.